Smart City: USA

Top-Smart-Citys der Welt und was wir von anderen Nationen lernen können
Die Verfasser von Rankings sind sich häufig uneinig über die Spitzenplätze. So auch beim Wettbewerb um die modernsten Smart Cities der Welt. New York oder San Francisco? Singapur oder Tokyo? London oder Paris? Wie auch immer – interessanter ist es eher, was diese in den Top-Listen auftauchenden Städte so besonders macht. Warum keine deutsche Stadt in den Rankings erscheint und was wir von diesen Smart-Citys lernen können erfahren Sie in in den folgenden Artikeln.

Aber zuerst, was ist die Definition einer Smart City?

Auf jeden Fall ist eine Smart City eine Stadt ist, die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) und das Internet der Dinge (IoT) nutzt, um die Qualität und Leistung von städtischen Dienstleistungen wie Energie, Transport sowie der Infrastruktur nutzt, um Ressourcen-Verbrauch zu steuern und die Gesamtkosten zu senken. Das übergeordnete Ziel einer Smart City ist die Nachhaltigkeit. Es geht darum die Lebensqualität ihrer Bürger durch smarte Technologie zu steigern. Umso mehr brauchen Smart Cities innovative Politiker und Führungskräfte mit einer langfristigen Vision und Menschen, die sich dafür engagieren. Es gibt acht allgemein anerkannte Themen, die eine Stadt intelligent machen:

1. Mobilität

2. Gesundheitspflege

3. Sicherheit

4. Wasser

5. Energie

6. Gemeinschaft

7. Wohnen

8. Abfall

Als Basis werden Smartphones und Sensoren benötigt, die über Kommunikationsnetze verbunden sind. Alle Daten dieser Anwendungen werden als Rohfiles auf Clouds geleitet und können dann für verschiedene Anwendungen „übersetzt” werden. Durch die Beteiligung der Öffentlichkeit, eines „Open-Source-System” und entsprechender Apps können die Daten für unterschiedliche Einsatzbereiche genutzt werden: Von der Anzeige des Verkehrsaufkommen in Echtzeit, den Einsatz von Tele-Medizin, der Kartierung von Kriminalität bis zur digitalem Verfolgung von Abfallbehältern sind die Möglichkeiten grenzenlos. Offene Datenbanken ermöglichen es Unternehmern, sich an den Verkehr oder den Fußgängerstrom anzupassen.

Ein kurzer Blick um den Globus zeigt, dass wir in Deutschland reichlich Nachholbedarf haben.

USA: New York, San Francisco, Boston und Las Vegas

San Francisco gilt als „Innovation Capital of the world” und ist bekannt für zahlreiche Smart-City-Lösungen. Weit vorn ist man in Kalifornien beim Thema „E-Mobility”: App-basierte, vollautomatisierte und fahrerlose Mitfahr-Services und Robotertaxen werden hier konstruiert und entwickelt. Die San Francisco Bay Area setzt seit Jahren auf eine Reiseplanungs-App, die Transitdaten von mehr den meisten Verkehrsbetrieben sowie Auto-, Fahrrad- und Gehwegen einbezieht. Auch andere US-Großstädte wollen Apps einführen, die eine Reiseplanung von Tür zu Tür mit Zahlungsfunktion ermöglichen. Touchless-Technologien und KI-gestützte Lösungen sind nicht nur in Ballungsräumen in den USA gefragt.

New York City führt häufig die Bestenliste als eine der am weitesten entwickelten Smart Cities der Welt an. Mit einer Bevölkerung von rund neun Millionen Menschen verbraucht New York City täglich 4,5 Milliarden Liter Wasser. Als Teil seines Smart-City-Plans setzt das Umweltministerium der Stadt ein groß angelegtes automatisiertes Zähler-Ablesungssystem (AMR) ein, um eine bessere Momentaufnahme des Wasserverbrauchs zu erhalten und den Kunden gleichzeitig ein nützliches Tool zur Verfügung zu stellen, um den Wasserverbrauch zu checken. Die Stadt hat überall solarbetriebene „intelligente” Mülleimer mit Sensoren installiert, die den Müllpegel überwachen und sicherstellen, dass die Müllabfuhr kommt, wenn wirklich Bedarf besteht.

Auch in Las Vegas wird in das Internet of Things investiert – und nicht zu knapp: Las Vegas will seine Stadtplanung vor allem im Hinblick auf Verkehr, Sicherheit und Effizienz optimieren. Dazu stellt die Wüstenstadt bis 2025 rund 500 Millionen US-Dollar für Pilotprojekte bereit.

Boston hat mehr als 200 Startups aus der IoT-Branche unterstützt. Der Masterplan konzentriert sich auf Bürgerbeteiligung oder „partizipativen Urbanismus”, bei dem eine Sammlung von Apps für Bürger verwendet wird, um Serviceprobleme zu melden oder miteinander zu kommunizieren. Bostons Verkehrsgewirr ist berühmt und eine Kampagne zur Erleichterung der Mobilität beginnt auf der Grundlage von Microhubs. Als digitaler Kiosk werden so in Echtzeit Informationen zu Bussen und Bahnen sowie zu Bike-, Car-Sharing und anderen Diensten bereitgestellt. Intelligente Sensoren sollen die Microhubs mit vernetzten Verkehrssignalen in bekannten überlasteten Stadtteilen verbinden. Portland testet übrigens, wie viele andere US-Staaten, Straßenlaternen und Ampeln mit AIoT-Sensoren.